Sonntag, 5. Juni 2016

Allgemeines und Statistik


Bevor ich in diesem Blog detailiert über unser Zwangsversteigerungsverfahren berichte möchte ich zunächst einmal zeigen wieviele Menschen und Familien Jahr für Jahr in solch ein Zwangsversteigerungsverfahren hineingezogen werden.

Dabei hilft am besten die Statistik des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden.

Allgemeines und Statistik zur Verschuldungsproblematik

Laut Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS) des Statistischen Bundesamts in Wiesbaden hat fast jeder zweite Privathaushalt Haus- und Grundbesitz.

Als ich das gelesen habe, war ich schon etwas überrascht, denn ich hatte nicht mit so vielen Privathaushalten gerechnet, die Haus- und Grundbesitz sein eigen nennen können.



Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, verfügten 48% aller privaten Haushalte in Deutschland Anfang 2008 über Haus- und Grundbesitz.
Das Einfamilienhaus ist dabei die häufigste Form des Haus- und Grundbesitzes. 29% aller Haushalte in Deutschland besaßen ein Einfamilienhaus. Die zweit häufigste Immobilienart waren mit 13% Eigentumswohnungen. Ca. 5% der Privathaushalte besaßen ein Zweifamilienhaus und ebenso viele ein unbebautes Grundstück.

Private Haushalte mit Haus und Grundbesitz am 1. Januar 2008
Anteile an allen privaten Haushalten



Da man ein Häuschen oder eine Eigentumswohnung nicht aus der Portokasse bezahlen kann, werden in den meisten Fällen Kredite zur Finanzierung der Immobilie aufgenommen um sich den Traum der eigenen vier Wände zu erfüllen. Also werden in den mit Kredit finanzierten Fällen die Grundstücke belastet und ein Eintrag der finanzierenden Bank erfolgt in das Grundbuch. Somit hat die finanzierende Bank im Falle des nicht bezahlen Könnens seiner Schulden, die oft durch eine private Krise ausgelöst wird, bei einer anstehenden Zwangsversteigerung immer Zugriff auf das selbst aufgebaute oder gekaufte Eigenheim.

Das eigene Häuschen oder die eigene Eigentumswohnung ist oftmals bei Privatpersonen und Familien als Existenzsicherung oder Altersvorsorge gedacht, da wie in jetziger Zeit kaum Zinsen auf angespartes Geld zu erwirtschaften ist.
Die Verlockung und Gefahr mit nur wenig Eigenkapital ein Häuschen oder eine Eigentumswohnung mit den „billigen Krediten“, die von den Banken für Immobilien angeboten werden, zu erwerben, ist deshalb sehr groß. Oft ist die Beratung der Banken unzureichend und nicht immer seriös.
Es kann wohl eine Zeit lang gut gehen mit dem Eigenheim, das man sich erworben hat. Wenn aber zu wenig Eigenkapital vorhanden ist und dann eine persönliche Krise im Leben eintritt und man in Zahlungsnot gerät, dann stehen die Banken nicht mehr auf deine Seite, denn diese kündigen sofort alle Kredite und sperren Konten.
Oft bleibt nur noch die Privatinsolvenz anzumelden. Die Banken fackeln in solch einer Situation nicht lange und beantragen sofort die Zwangsversteigerung der ursprünglichen Existenzsicherung und Eigenheims.
Die Hauptauslöser der privaten Überschuldung in Deutschland im Jahr 2011 waren nach dem Statistischen Bundesamt, Wiesbaden folgende Ursachen.


An erster Stelle ist mit Abstand die Arbeitslosigkeit mit 27% zu nennen, mit 14% folgt Trennung; Scheidung oder Tod des Partners, mit 12% ist Erkrankung, Sucht oder Unfall die Ursache, 11% sind auf unwirtschaftliche Haushaltsführung zurückzuführen, 8% beruhen auf gescheiterte Selbstständigkeit und 4% auf gescheiterte Finanzierungen.
Diese Statistik zeigt, dass ein wesentlicher Teil, nämlich über 60% der Insolvenzen auf unverschuldeten Lebenskrisen zurückzuführen sind.

Quelle der Daten und Fakten:: Statistisches Bundesamt, Wiesbaden
Insolvenzen

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